Ilona E.
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Nach ihrer Rückführung in den Jugendwerkhof Wolfersdorf am 25. Mai 1976 kommt es zu vier weiteren sogenannten Entweichungen. Am 20. Mai 1977 stellt der Direktor von Wolfersdorf deshalb den Antrag auf Zweiteinweisung nach Torgau.
Am 8. Dezember 1977 wird Ilona nach Wolfersdorf zurückgebracht, wo sie bis zu ihrer Volljährigkeit im Jahr darauf bleibt. Anschließend wird ihr Arbeit im Metallbereich zugewiesen. Als sie sich jedoch über die ständigen Kontrollen und Vorverurteilungen der Kollegen und Vorgesetzten beschwert, wird sie entlassen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt gerät Ilona auch ins Visier der Stasi. Sie kommt in Haft, ihre erste Ehe geht in die Brüche. Nach dem Ende der DDR findet sie Arbeit in einer dänischen Uniformschneiderei.
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Als sie denkt jetzt geht es wieder bergauf, sucht sie sich eine Arbeit in der Nähe ihres Wohnortes in Schleswig-Holstein als Näherin.
In den USA erlebt Ilona wie es ist ohne Stigma und mit der Anerkennung der anderen zu leben. Erstmals nach langer Zeit kann sie unbeschwert in Geschäfte gehen. Sie schließt sogar Freundschaft mit dem Sheriff und lässt sich das Polizeiauto zeigen. Selbst das Einsteigen in den Streifenwagen verursacht keine Panik.
Mit neuer Kraft beginnt Ilona nach ihrer Rückkehr wieder an Projekten gegen das Vergessen von Demütigung, Bestrafung und willkürlichem Wegsperren in der DDR-Heimerziehung teilzunehmen. Sie beteiligt sich an einem Theaterstück des sächsischen Staatsschauspiels Dresden mit demTitel „Der Weg ins Leben“.
Bei ihrer Heimeinweisung ist Ilona E. 13 Jahre alt.
Ilona E. im Alter von 15 Jahren.
Ilona E. bei der Arbeit in einer dänischen Uniformschneiderei, 2000er Jahre.