Sonja S.
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Geboren im Juli 1967 in Dresden. Als sie acht Jahre alt ist, stirbt die erst 44jährige Mutter. Die Schule war der Meinung, dass der Vater nicht in der Lage sei, dass Kind zu erziehen und macht darauf aufmerksam. Sie kommt ins Kinderheim. Von nun an ist das Leben der fast Neunjährigen von Einsamkeit geprägt. Ihr fehlt die mütterliche Zuneigung.
Sie kann sich nicht ins Kollektiv einfügen und erzählt im Staatsbürgerkundeunterricht, dass sie beim Besuch ihrer älteren Schwester ARD und ZDF schaut. Für Sonja wird die Einweisung in einen Jugendwerkhof angeordnet.
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Einmal wird sie während einer Arrestzeit von einem männlichen Erzieher dermaßen verprügelt, dass sie anschließend medizinisch behandelt werden muss. Später wird Sonja unter Androhung weiterer Gewalt genötigt eine Erklärung zu unterschreiben, in der es heißt, sie habe sich sämtliche Verletzungen selbst zugefügt.
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Heute lebt sie in einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt und arbeitet als pädagogische Mitarbeiterin. Sie betreut Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Seit 2008 ist Sonja in ihrer Freizeit aktive Sängerin im Gospelchor der Schlosskirche zu Wittenberg. Sie ist Gründungsmitglied der Betroffeneninitiative „Missbrauch in DDR-Heimen“ und engagiert sich als Zeitzeugin in der historisch-politischen Bildungsarbeit der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau.
Sonja S. im Alter von 4 Jahren.
Im August 1974 wird Sonja S. eingeschult.