Zeitzeugen gesucht

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Normalheime

In die Normalheime gelangten Waisenkinder oder Kinder aus sozial schwierigen Familien, die sich in den Augen der Jugendhilfe unauffällig verhielten und keine Erziehungsprobleme erwarten ließen. Zu den Einrichtungen gehörten die Vorschulheime für Kinder zwischen drei und sechs Jahren, die Normalheime für Kinder bis 16 Jahre und die Jugendwohnheime, in denen Jugendliche vom 16. bis zum 18. Lebensjahr untergebracht wurden. Zudem existierten Kinderheime und Jugendwohnheime für sogenannte Hilfsschüler, mit heutigem Begriff Förderschüler vergleichbar. Die Kinder der Normalheime besuchten Schulen in der Umgebung des Heims.

Auch in den Normalheimen waren die Erziehungsmethoden autoritär und konnten gewaltsam sein. Zwar galten die Normalheime im Unterschied zu den Spezialheimen nicht ausdrücklich der zwangsweisen Umerziehung. Immer wieder fanden sich in den Normalheimen aber Kinder, die – nach den Mustern der DDR-Jugendhilfe – in ein Spezialheim gehört hätten. Viele Erzieher waren überfordert, weil sie in ihrer Ausbildung nicht speziell auf diese als schwierig empfundenen Kinder und Jugendlichen vorbereitet wurden. Harte Strafen wie körperliche Züchtigungen und Demütigungen kamen deshalb auch in den Normalheimen vor.

Obwohl in den Normalheimen der DDR mehr Kinder und Jugendliche lebten als in allen anderen Heimeinrichtungen, ist über die Lebensumstände in diesen Heimen noch wenig dokumentiert.

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