Zeitzeugen gesucht

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Jugendwerkhöfe

Jugendwerkhof Hummelshain

Jugendwerkhöfe waren für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren vorgesehen. Unterteilt waren die Heime in Einrichtungen mit Polytechnischen Oberschulen oder mit Hilfsschulen. Die Jugendwerkhöfe lagen meist isoliert weitab des nächsten Ortes. Neben der Erziehung zum Sozialismus bestand ihre wichtigste Aufgabe darin, die Jugendlichen in den Arbeitsprozess einzugliedern.

Erziehung durch Arbeit zur Arbeit, lautete der Auftrag der Jugendwerkhöfe. In der Realität wurden die Jugendlichen aber in umliegenden Produktionsbetrieben nur zu teilweise schweren Hilfsarbeiten herangezogen und mussten viele Sonderschichten leisten.

Eine vollwertige Ausbildung konnten die Jugendlichen nicht absolvieren. Sie standen nur in einem Anlernverhältnis oder erlangten höchstens eine Teilausbildung, die auf dem Arbeitsmarkt der DDR nicht anerkannt war Die miserablen beruflichen Startbedingungen führten zu erheblichen beruflichen Benachteiligungen, die sich bis heute auswirken.

Im Jahr 1985 bestanden nach den Recherchen der Forscherin Verena Zimmermann in der DDR 29 Jugendwerkhöfe mit 3.178 Heimplätzen.

Jugendwerkhof Burg

Der Jugendwerkhof „August-Bebel“ in Burg in Sachsen-Anhalt wurde 1949 in einer ehemaligen Landeserziehungsanstalt auf dem Gut Lüben eingerichtet. Mit 360 Insassen, etwa ein Drittel Jungen und zwei Drittel Mädchen, entwickelte er sich zum größten Jugendwerkhof der DDR – die Einrichtung war ein Massenbetrieb. Erst Mitte der 1980er Jahre wurde sie verkleinert.

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Jugendwerkhof Hummelshain

Der Jugendwerkhof „Ehre der Arbeit“ im Neuen Schloss in Hummelshain im heutigen Thüringen war nach Burg der zweitgrößte Jugendwerkhof in der DDR. Er verfügte über 190 Plätze. Unter den Jugendwerkhöfen der DDR nahm er eine Sonderstellung ein: Die Einrichtung galt im System der DDR-Heimerziehung als fortschrittlich und vorbildlich, weil sie bereits in den 1960er Jahren einen Berufsschulunterricht von drei Tagen pro Woche etabliert hatte.

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Jugendwerkhof Königstein

In der Festung Königstein in Sachsen entstanden 1950/51 ein Jugendwerkhof und ein Aufnahme- und Beobachtungsheim. In den Jugendwerkhof wurden straffällige Jungen und Mädchen eingewiesen, die eine Freiheitsstrafe im Gefängnis in Freiberg hinter sich hatten, ebenso Jugendliche, die als schwer erziehbar galten. Beide Einrichtungen wurden schon 1955 wieder geschlossen. Grund für die Schließung des Jugendwerkhofs waren die schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen für die etwa 200 Insassen. Selbst an höchster Stelle im Ministerium für Volksbildung wusste man davon.

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