Jugendwerkhöfe
Jugendwerkhof Hummelshain
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Erziehung durch Arbeit zur Arbeit, lautete der Auftrag der Jugendwerkhöfe. In der Realität wurden die Jugendlichen aber in umliegenden Produktionsbetrieben nur zu teilweise schweren Hilfsarbeiten herangezogen und mussten viele Sonderschichten leisten.
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Im Jahr 1985 bestanden nach den Recherchen der Forscherin Verena Zimmermann in der DDR 29 Jugendwerkhöfe mit 3.178 Heimplätzen.
Jugendwerkhof Burg
Der Jugendwerkhof „August-Bebel“ in Burg in Sachsen-Anhalt wurde 1949 in einer ehemaligen Landeserziehungsanstalt auf dem Gut Lüben eingerichtet. Mit 360 Insassen, etwa ein Drittel Jungen und zwei Drittel Mädchen, entwickelte er sich zum größten Jugendwerkhof der DDR – die Einrichtung war ein Massenbetrieb. Erst Mitte der 1980er Jahre wurde sie verkleinert.
Jugendwerkhof Hummelshain
Der Jugendwerkhof „Ehre der Arbeit“ im Neuen Schloss in Hummelshain im heutigen Thüringen war nach Burg der zweitgrößte Jugendwerkhof in der DDR. Er verfügte über 190 Plätze. Unter den Jugendwerkhöfen der DDR nahm er eine Sonderstellung ein: Die Einrichtung galt im System der DDR-Heimerziehung als fortschrittlich und vorbildlich, weil sie bereits in den 1960er Jahren einen Berufsschulunterricht von drei Tagen pro Woche etabliert hatte.
Jugendwerkhof Königstein
In der Festung Königstein in Sachsen entstanden 1950/51 ein Jugendwerkhof und ein Aufnahme- und Beobachtungsheim. In den Jugendwerkhof wurden straffällige Jungen und Mädchen eingewiesen, die eine Freiheitsstrafe im Gefängnis in Freiberg hinter sich hatten, ebenso Jugendliche, die als schwer erziehbar galten. Beide Einrichtungen wurden schon 1955 wieder geschlossen. Grund für die Schließung des Jugendwerkhofs waren die schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen für die etwa 200 Insassen. Selbst an höchster Stelle im Ministerium für Volksbildung wusste man davon.