Zeitzeugen gesucht

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Zeitzeugen gesucht

Station: Leipzig

BLACKBOX HEIMERZIEHUNG in Leipzig

Ausstellungsdaten:

Dauer: 16. Oktober bis 14. November 2023

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 11 bis 16 Uhr

Standort: Nikolaikirchhof, 04109 Leipzig

Der Eintritt ist frei.

 

Eröffnungsveranstaltung: 19. Oktober 2023, 16:00 Uhr

Ort: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Haus: Altes Rathaus, Grüner Salon im 2. OG,  Markt 1, 04109 Leipzig

Programm:

    • Grußwort Vertreter/in Stadt Leipzig (angefragt)
    • Einführung und Präsentation der BLACKBOX HEIMERZIEHUNG, Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau
    • Moderiertes Zeitzeugengespräch
    • Besichtigung der BLACKBOX HEIMERZIEHUNG und persönlicher Austausch

Weitere Veranstaltungen sind in Planung. Alle Informationen finden Sie unter www.blackbox-heimerziehung.de.

Durchgangsheim Leipzig 

In der Neudorfgasse 1 wird 1951 in Leipzig ein Durchgangsheim mit 34 Plätzen für Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 18 Jahren eingerichtet. Aufgrund von Überbelegung zieht das Heim mehrfach um. Es befindet sich zeitweise in der Braustraße, wo 1953 2.178 Minderjährige die Einrichtung durchlaufen und mitunter täglich bis zu 60 Neuzugänge gezählt werden, sowie in der Windorfer Straße, bevor es 1959 wieder in die Neudorfgasse zurückkehrt. 
 
Obwohl die geplante Aufenthaltsdauer wenige Tage nicht überschreiten soll, werden einige Minderjährige mehrere Monate dort untergebracht. Teilweise müssen sie auf Baustellen arbeiten, Schulunterricht findet hingegen kaum statt. Für leichte Vergehen werden sie mit mehreren Tagen Arrest bestraft. Die Ausstattung des Heims ist mangelhaft. Nachts verschließt das Personal die Schlafräume, die Notdurft muss auf einem Eimer verrichtet werden. 
 

Das Durchgangsheim wird im August 1982 in ein neu errichtetes Gebäude in der Torgauer Straße 351 nach Leipzig-Heiterblick verlegt und bleibt dort bis zu seiner Auflösung Ende 1986.

Durchgangsheime in der DDR

In den Durchgangsheimen der DDR werden Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 18 Jahren untergebracht, bis über ihren weiteren Lebensweg entschieden wird. Darunter befinden sich Minderjährige, die von zu Hause weggelaufen oder aus einem Heim geflohen sind, die aufgrund einer Gefährdungssituation nicht länger im Elternhaus verbleiben können oder für die ein Heimaufenthalt bereits beschlossen wurde, aber noch kein Heimplatz zur Verfügung steht. Aufgrund strenger Sicherheits-bestimmungen sind Durchgangsheime gefängnisähnliche Einrichtungen und eine Unterbringung immer mit Freiheitsentzug
verbunden. Nach ihrer offiziellen Auflösung im Jahr 1987 bestehen einige der Einrichtungen als Durchgangsstationen fort.
 
 

Bilder Durchgangsheime in Leipzig 

Quellen

Anordnung über die Isolierung von Minderjährigen

Registrierung des Durchgangsheimes Leipzig nach 1951

English Version

Leipzig transit home

Transit homes were part of the GDR’s system of special homes and were usually prison-like facilities to accommodate children and juveniles temporarily.

In 1951, a transit home with 34 places for boys and girls aged 10 to 18 was established in Neudorfgasse 1, Leipzig. The home changed locations several times due to overcrowding. For a time, it was situated in Braustrasse (where in 1953, 2,178 juveniles passed through the facility, with up to 60 new arrivals a day) and also in Windorfer Strasse, before returning to Neudorfgasse in 1959.

Sometimes, there were 60 new arrivals a day. Although the planned period of stay was not meant to last more than a few days, a number of juveniles were kept there for several months. Some had to work on building sites, while school education was virtually non-existent. Minor offences were punished with several days’ detention. The home was poorly equipped. At night, the staff locked the dormitories, forcing the juveniles to use a bucket if they needed to go to the toilet.

 

In August 1982, the transit home was moved to a newly constructed building in Torgauer Strasse 351, Leipzig-Heiterblick and remained there until its closure in late 1986.

 

 

Transit homes

Children and juveniles aged 3 to 18 were accommodated in the GDR’s transit homes until a decision was made about their futures. They included minors who had run away from home because it was too dangerous for them to remain with their parents. Others were due to be housed in more permanent homes, but were still waiting to be allocated a place. Due to the strict security regulations, transit homes were similar to prisons and always meant depriving the children of their freedom. After their official closure in 1987, some facilities continued to operate as transit facilities.

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